Wir verabschieden Geschäftsführerin Elisabeth Schwärzer

Wünsche und Impressionen

Über ein Vierteljahrhundert war Elisabeth Schwärzer Geschäftsführerin der Rechtsanwaltskammer München. Nach 26 Jahren Arbeit in der Kammer, in denen sich Frau Schwärzer in vielen Bereichen engagiert und mit ihrer unverwechselbaren Art die Kammer geprägt hat, geht unsere geschätzte Kollegin nun in ihren wohlverdienten Ruhestand.



Rechtsanwalt Michael Then, 
Präsident der RAK München

Liebe Frau Kollegin Schwärzer,

das Jahr 2020, das für uns alle ein ganz besonderes Jahr mit grundlegend neuen Herausforderungen war, (in dem unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten in vielerlei Hinsicht auf die Probe gestellt wurden, und wir es dennoch geschafft haben, diese Situation mit allen Einschränkungen, so gut es geht zu meistern,) geht zu Ende und damit auch Ihre berufliche Aktivität für die Rechtsanwaltskammer München. 

Ihre Zeit bei der RAK München geht nun zu Ende, und dies sage ich wahrlich mit etwas Wehmut, denn Sie haben sich in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen in der Kammer engagiert und eingebracht und natürlich hinterlässt Ihr Ausscheiden eine sehr große Lücke. Ihr Sachverstand und Ihr Rat waren immer hilfreich, daran werden wir uns gerne erinnern.

Vielen konnten Sie vertrauensvollen Rat geben.

1994 kamen Sie mit der Zulassung zur Rechtsanwältin in der Tasche als junge Geschäftsführerin in die RAK München und blieben dort über ein Viertel Jahrhundert. In 26 Jahren haben Sie mit Ihrer unverwechselbaren Art die Kammer geprägt, haben unendlich viele Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Ihrer Erfahrung und Besonnenheit unterstützt und waren eine geschätzte Kollegin, Ansprechpartnerin. Vielen konnten Sie vertrauensvollen Rat geben.

Ihre Freude am Beruf und für Ihre Arbeit haben Sie in Ihrem breiten Engagement gezeigt und weitergegeben. Regional und, nachdem Sie Anerkennung gefunden haben, auf Bundesebene haben Sie viele Ausschüsse bei der Kammer München begleitet und Ihre Erfahrungen bei der BRAK eingebracht. Ihr Engagement galt besonders den Bereichen Mitgliederverwaltung und Berufsbildung. Dabei haben Sie sich auch in den BRAK-Ausschüssen engagiert. Seit 2008 waren Sie Mitglied im BRAK-Ausschuss Abwicklung und Vertretung, seit diesem Jahr als Vorsitzende dieses Ausschusses tätig. Seit 2010 waren Sie im BRAK-Ausschuss Berufsbildung aktiv. 

Beruflich wie privat sind Sie ein vielseitig interessierter Mensch und haben in Ihrer Freizeit die Schönheit von Natur und die Bereicherung des eigenen Horizonts durch Reisen schätzen gelernt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich erst recht, im (Un)Ruhestand, den schönen Dingen des Lebens noch stärker widmen können, nun vielleicht mit ein wenig mehr Zeit und Ruhe. Für die Zeit nach der Kammer wünsche ich Ihnen vor allem Gesundheit und Freude an Ihrem täglichen Tun.

Als Präsident der RAK München möchte ich Ihnen meinen besonderen Dank ausdrücken für all das, was Sie in der Zeit hier bei uns für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen und natürlich die Anwaltschaft geleistet haben. Bleiben Sie uns gewogen und vor allem, bleiben Sie gesund.

Ihr Michael Then


Rechtsanwalt Jürgen F. Ernst, 
Ehrenpräsident,
Präsident der RAK München von 1990 - 2002

Abschied

Das Spektrum der Reaktionen reichte von zustimmendem Beifall bis zur deutlichen Kritik, als die Kammer München im Jahre 1994 mit Frau Schwärzer erstmals eine Geschäftsführerin einstellte. Wie schon mit Frau Maria Otto, die als erste Frau in Deutschland 1922 zugelassen worden war, ging der Münchner Kammervorstand seiner Zeit voraus. Seit 1994 hat Frau Schwärzer den täglichen Kontakt der Kammer mit Ihren Mitgliedern umfangreich und sorgsam gepflegt. 

Von der Abteilungsbetreuung bis zur Altersversorgung, insbesondere aber von Zulassung und Berufsrechtsfragen reichten ihre umfangreichen telefonischen und schriftlichen Stellungnahmen. Zur Bereinigung von Schwierigkeiten zwischen Kollegen und deren Mandanten hilfreiche Hinweise geben, war ihr tägliches Brot. Auch in hektischen Tagen Ärger zu vermeiden und das Ansehen der Kammer zu bewahren, war ihr ständiges Bemühen; mit beachtlichem Erfolg.

... ging der Münchner Kammervorstand seiner Zeit voraus.

Eine gesunde, lange neue Lebensphase sei ihr gewünscht.

Dr. Jürgen F. Ernst


Rechtsanwalt Hansjörg Staehle, 
Ehrenpräsident,
Präsident der RAK München von 2002 - 2014

Im Jahr 1994

begann Frau Kollegin Elisabeth Schwärzer ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin unserer Kammer. In demselben Jahr wurde ich Mitglied des Präsidiums der Rechtsanwaltskammer und konnte Frau Schwärzers Wirken daher von Anfang an begleiten. Schon bald wurde sie für ratsuchende Bürgerinnen und Bürger, für die Kollegenschaft und last but not least für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle zu einer wichtigen und stets nahbaren Persönlichkeit.

Besonders wurden ihre positiven Wesenszüge wie Zuverlässigkeit, Fleiß und Kenntnisreichtum in ihren Aufgabengebieten vom Präsidium und dem Präsidenten, der ich 12 Jahre lang sein durfte, geschätzt. Achtung und Anerkennung erwarb sich Frau Schwärzer insbesondere auch für die besondere Empathie und Beharrlichkeit und ein besonderes soziales Gewissen, Eigenschaften, mit denen sie stets ihr anvertraute Anliegen energisch zu vertreten wusste. Sie war jemand, den man immer anrufen konnte, wenn man nicht weiter wusste.

... wichtige und stets nahbare Persönlichkeit.

Frau Schwärzer widmete sich gerne und intensiv der Vertretung der Kammer vor der Anwaltsgerichtsbarkeit bis hinauf zum Anwaltssenat des BGH. Bei einem wichtigen Verhandlungstermin in Karlsruhe konnte ich selbst beobachten wie sie als Gesicht der Kammer München wirkte und anerkannt wurde. Und auch in Berlin, im Umfeld der BRAK war Elisabeth Schwärzer jemand, den man weit über die Grenzen des Münchener Kammerbezirks hinaus zu den komplizierten Rechtsfragen der Kanzleiabwicklung konsultierte.

Frau Schwärzer hat einen guten Job gemacht. Ich habe ihr für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. Meine guten Wünsche begleiten sie in den bevorstehenden Ruhestand.

Hansjörg Staehle


Rechtsanwalt Dr. Wieland Horn, 

Hauptgeschäftsführer bis 2007

Liebe Frau Schwärzer,

an wohl kaum etwas anderem wird deutlich, wie die Jahre vergehen, wenn die Nachfolger im Amt, an deren Einstellung man beteiligt war, ihrerseits in den Ruhestand gehen. Ich entsinne mich noch gut, als es in den Jahren 1993/94 galt, den damals kleinen Kreis der Geschäftsführer zu erweitern. Sie konnten sich gegen verschiedene Mitbewerber durchsetzen und haben dann zu unser aller Freude tatkräftig an den Geschicken der Kammer mitgewirkt.

Wie Sie wissen, ist der Geschäftsführer in der BRAO gar nicht vorgesehen, und die Bemühungen, ihm einen Status zu verleihen, sind sämtlich gescheitert. So blieb der Geschäftsführer, wie Dr. Gralla zu sagen pflegte, ein juristisches Nullum. Damit muss man umgehen oder umgehen lernen; denn eben, weil das so ist, prägt nicht das Amt den Geschäftsführer, sondern der Geschäftsführer das Amt. Wer da zu eigenständig ist, gerät leicht zwischen die Stühle.

...tatkräftig an den Geschicken der Kammer mitgewirkt.

Solche Klippen haben Sie mit der Ihnen eigenen sachorientierten, engagierten Arbeit umschifft und haben sich im  Laufe der Jahre spezifische Tätigkeitsfelder erobert, namentlich im Zulassungswesen, bei den Abwicklungen und Amtsvertretungen sowie in der Berufsbildung. Das sind Bereiche, die nicht nur juristisch, sondern auch im Umgang mit den Betreffenden anspruchsvoll sind; hier menschelt es leicht, manchmal sogar sehr. Da braucht es eine ruhige wie auch bestimmende Hand.

In der Geschäftsführung ist Kärrnerarbeit gefragt. Die macht Mühe und nur bedingt Freude; aber Sie haben sich dem in all den Jahren klaglos gestellt. Auch wenn Ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin jetzt endet, bleiben Sie, so hoffe ich doch, der Anwaltschaft verbunden, und da gilt:

Wenn es um Recht und Gerechtigkeit geht, ist ein Anwalt, eine Anwältin immer im Dienst.

Dr. Wieland Horn


Rechtsanwalt JR Rainer Wierz,
Geschäftsführer der RAK des Saarlandes

26 Jahre habe ich mit Elisabeth zusammengearbeitet, sie bei vielen Hauptversammlungen der Bundesrechtsanwaltskammer und Geschäftsführer-Konferenzen sowie insbesondere den Sitzungen des Abwicklerausschusses getroffen und so habe ich sie erlebt:

E  hrlich

L  iebenswert

I  ntelligent

S  achlich

A  ufmerksam

B  escheiden

E  rfahren

T  eamfähig

H  ilfsbereit

S  icher in ihrer Argumentation

C  ooperativ

H  umorvoll

W  ahrhaftig

Ä  rgerlich (nie erlebt!)

R  uhig

Z  ugewandt

E  rnsthaft

R  echtschaffen(d)

eine Kollegin, die ich sehr schätze und der ich für ihren Ruhestand nur das Beste wünsche!

Rainer Wierz


Rechtsanwältin Petra Heinicke,
Vorstandsmitglied der RAK München 

Irgendwie noch gar nicht vorstellbar- mein Kopf kennt die Jahreszahlen, kann normalerweise rechnen und will es trotzdem nicht so recht glauben, denn gefühlt kann das doch einfach nicht sein. Das Bild vom Platzhirsch passt aus verschiedenen Gründen nicht so richtig auf sie – aber als ich Mitglied des Kammervorstands geworden bin, war Kammergeschäftsführerin Elisabeth Schwärzer schon da und blieb seither eine ganz wichtige Konstante von Arbeit und “Kammerfamilie“ für mich.

... immer tüchtig, tatkräftig und unermüdlich am Werk.

Während ein Platzhirsch häufig nur dekorativ auf der Lichtung steht und darüber nachsinnt, wie man seine eigene Bedeutung ins beste Licht stellt, war Elisabeth immer tüchtig, tatkräftig und unermüdlich am Werk. In all den gemeinsamen Jahren habe ich sie als zuverlässigen und unaufgeregten Fels in der Brandung erlebt, immer bestens organisiert, strukturiert und vorbereitet, immer freundlich, bei Bedarf auch diplomatisch bestimmt.

Für mich hätte das am liebsten einfach so weitergehen dürfen – für sie ist der neue Lebensabschnitt mit mehr Zeit für sich und die eigenen mannigfaltigen Interessen aber natürlich eine feine Sache, die ich ihr deshalb auch bei aller eigenen Wehmut gönne.

Ich wünsche ihr dabei einfach nur das Beste (und viel davon), denn sie hat es mehr als verdient (vielleicht gönnt sie mir in der Zukunft als Ersatz gelegentlich gemeinsame bereichernde Stunden im privaten Austausch wie damals auf meiner Terrasse, weißt du noch, Elisabeth?)

Petra Heinicke


Rechtsanwältin Katja Popp,
Hauptgeschäftsführerin der RAK Nürnberg

„Und wenn Sie Fragen zum Berufsbildungsgesetz haben, dann rufen'S am besten Frau Schwärzer in München an, die kennt sich aus!“ Der Tipp wurde mir mit auf den Weg gegeben, als ich bei der Rechtsanwaltskammer angefangen habe - was folgte waren 20 Jahre kollegiale und freundschaftliche Verbundenheit.

Die Zusammenarbeit ... war immer konstruktiv, harmonisch...

Viele Jahre waren wir gemeinsam für die Fortbildungsprüfung zum Geprüften Rechtsfachwirt in Bayern zuständig – zunächst eine relativ kleine Prüfung für ganz Bayern in München, dann mit zunehmender Teilnehmerzahl im jährlichen Wechsel in München und Nürnberg und schließlich mit zwei gemeinsamen parallelen Ausschüssen. Die Zusammenarbeit mit Dir, liebe Elisabeth, war immer konstruktiv, harmonisch und frei von Eitelkeiten. Es ging um die Sache. Und wenn es doch mal irgendwo in den Ausschüssen geknirscht hat, wurde das unaufgeregt und empathisch gelöst.

Viele Ziele haben wir gemeinsam realisiert. Nur eine Idee haben wir leider nicht in die Tat umgesetzt: Bei der Geschäftsführerkonferenz 2003 in Bad Dürkheim sind wir in der Mittagspause zusammen in der Sonne gesessen und haben uns darüber unterhalten, dass das perfektes Bergwanderwetter wäre und dass man doch auch mal eine bayerische Geschäftsführerbergtour organisieren könnte. Entstanden ist daraus zwar die Bayerische Geschäftsführerkonferenz, die viele Jahre stattgefunden hat. In den Bergen waren wir zusammen leider nie.

Liebe Elisabeth, vielen Dank für viele Jahre vertrauensvolle und immer freundschaftliche Zusammenarbeit. Genieß Deinen Ruhestand und grüß mir die Berge!

Katja Popp


Der Personalrat der RAK München

Liebe Frau Schwärzer,

letztes Jahr durften wir mit Ihnen Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feiern. Ihre launige Rede und Ihren Rückblick auf die vergangenen Jahre werden wir noch lange in Erinnerung behalten.

Bei Ihrem Dienstantritt 1994 bestand die Geschäftsstelle der Kammer aus 17 Mitarbeitern und war mit drei Computern ausgestattet. Viel hat sich seitdem verändert und viele neue Aufgaben mussten gestemmt werden. 

Zum Glück hat sich eines nicht verändert. Nämlich Sie, liebe Frau Schwärzer. Durch all die Jahre hindurch waren Sie der Ruhepol in der Geschäftsstelle. Ihre ruhige und ausgeglichene Art wirkte sich auch in turbulenten Zeiten stets positiv auf die Kollegen und Mitarbeiter aus. Mit Ihrer Besonnenheit schafften Sie es, auch in aller Hektik einen „Gang herunterzuschalten“ und diese Ruhe zudem auf die Mitarbeiter zu übertragen. Nicht nur in Belangen der täglichen Kammerarbeit unterstützten Sie die Mitarbeiter mit Ihrer fachlichen Kompetenz. Sie nahmen sich gerne auch Zeit für deren persönliche Anliegen und standen auch hier mit Rat und Tat zur Seite. Sie engagierten sich sehr für die Mitarbeiter und deren Wohlbefinden lag Ihnen immer am Herzen. Herzlichen Dank hierfür!

... Ruhepol in der Geschäftsstelle.

Wir werden die angenehme Zusammenarbeit mit Ihnen sehr vermissen und hoffen, dass Ihre ruhige und positive Art noch lange nachwirkt, indem wir auch in hektischen Zeiten gerne an Sie denken werden. Für Ihre Zukunft wünschen wir Ihnen nur das Beste. Bleiben Sie gesund, damit Sie weiter Ihren zahlreichen Hobbies nachgehen und noch viele Berg- und Radtouren in den Bergen unternehmen können. Genießen Sie Ihren wohlverdienten Ruhestand!

Der Personalrat 
im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


Die Geschäftsführung der RAK München